Casanova
Giacomo Girolamo Casanova (* 2. April 1725 in Venedig; † 4. Juni 1798 in Dux), venezianischer Schriftsteller, Abenteurer und Libertin des 18. Jahrhunderts, bekannt durch die Schilderungen zahlreicher Liebschaften. Er gilt als Sinnbild des Verführers.
Seine Mutter war die Schauspielerin Giovanna Farussi, genannt „Zanetta“, und sein mutmaßlicher Vater der Schauspieler Gaetano Casanova. Giacomo war das älteste Kind von insgesamt fünf Geschwistern (Francesco, geb. 1727, Giovanni Battista geb. 1730, Faustina Maddalena, geb. 1731 und Maria Maddalena, geb. 1732). Da seine Mutter viel auf Reisen war, wurde er von seiner Großmutter erzogen, die ihn auf die Universität nach Padua schickte.
Die Memoiren Casanovas mit dem Titel Geschichte meines Lebens zählen zur Weltliteratur und wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt (u. a. Japanisch, Arabisch, Bengalisch und Inuktitut).
Durch seine Reisen, bei denen er europäische Höfe und Metropolen besuchte, hatte er Kontakt zu bedeutenden Personen seiner Zeit. So führte er Gespräche mit Rousseau, Voltaire und Friedrich II. 1787 hat Casanova wahrscheinlich in Prag Mozart getroffen, der hier seine Verführungsoper Don Giovanni uraufführte. Casanova war mit dem Librettisten der Oper, Lorenzo Da Ponte, befreundet und hat nach dessen Aussage sogar eigene Textentwürfe beigesteuert, die jedoch keine Verwendung in der Schlussfassung der Oper fanden.
Um 1753 trat Casanova in den Bund der Freimaurer ein. In seinen Memoiren beschrieb er detailliert seine Aufnahme in eine Loge in Lyon. 1755 verhaftete ihn der Rat der Zehn von Venedig u.a. wegen "freimaurerischer Umtriebe".
Zitate:
"Ich habe scharf gewürzte Gerichte geliebt, die von einem guten neapolitanischen Koch zubereiteten Makkaroni, Olla podrida, Neufundländer Kabeljau, recht klebrig, Wildbret mit Hautgout und Käse, dessen Vortrefflichkeit sich zeigt, wenn die kleinen Wesen, die darin hausen, sichtbar werden. Was die Frauen betrifft, so habe ich immer gefunden, dass die jeweils Geliebte angenehm duftete, und je kräftiger sie schwitzte, desto köstlicher schien sie mir zu sein."
"Jede Frau ist für gutes Essen anfällig."