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Redensarten

Da uns das Essen ein Grundbefürfnis ist, hat sich die ein oder andere küchengeschichtlich verankerte Redewendung in unseren Sprachschatz eingenistet. Wie in anderen Bereichen auch verliert sich aber so nach und nach der Bezug zum Ausgangsgedanken. Erstaunlich, welche Analogien zugrunde liegen...

Einen Zahn zulegen

In früheren Zeiten, als es im Haus noch offene Feuerstellen gab, hing der Topf an einem Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn nach unten gehängt, wurde das Essen schneller fertig.

Jemandem das Wasser nicht reichen können

Bekanntlich wurde im Mittelalter nicht mit Besteck gegessen, sondern mit den bloßen Fingern. Um hierbei den untersten Anforderungen der Hygiene zu entsprechen, wurde vor und nach dem Essen eine Schale Wasser gereicht, um den Gästen das Waschen der Finger zu ermöglichen. Freilich wurde dies nur in vornehmen Häusern so gehalten. Und in vielen Erzählungen über eben diese Essen bei vornehmer Herrschaft, etwa bei Hofe, wird das so genannte "wazzer nemen" erwähnt. Derjenige, der das Wasser den Gästen reichen "darf", ist ein Untergebener des Hausherrn. Wenn man also nicht einmal wert genug ist, das Wasser reichen zu dürfen, dann ist man so weit vom Standard der Gäste entfernt, daß "man diesen nicht das Wasser reichen kann." Diese übertragene Bedeutung wurde vor allem auch durch das Zitat in Goethes "Faust" bekannt: "Aber ist eine im ganzen Land, / Die meiner trauten Gretel gleicht, / Die meiner Schwester das Wasser reicht?"

Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen

Die Kirsche führte der Feldherr und Feinschmecker Lukullus in Italien ein. Von dort verbreitete sich das Edelobst langsam nach Norden und war im Mittelalter und der frühen Neuzeit wenig verbreitet, am ehesten noch in den Pflanzungen der Klöster und Schlösser. Kirschen waren dementsprechend selten und teuer, man bekam sie aber beispielsweise bei einem Mahle mit einem hohen Herrn. Allerdings galten solche Kontakte für Bürger als durchaus risikoreich und wenig vorhersehbar. Man traute den Adligen rasche Stimmungswechsel, Undankbarkeit, Überheblichkeit und Frechheit zu, was sich in dem Sprichwort niederschlug: "Mit hohen Herren ist nicht gut Kirschen essen, denn sie spucken / werfen einem die Steine / Stiele ins Gesicht." Zur Frechheit kommt also noch die Gefahr der ungerechten Teilung, bei der die Adligen den Löwenanteil, die Normalsterblichen aber den unnützen Rest bekommen.

Da ist Hopfen und Malz verloren

Schon seit dem Mittelalter wurden zur Herstellung von Bier die Grundstoffe Hopfen und Malz verwendet. Wenn die Zusammensetzung falsch war, oder die spätere Gärung fehlschlug, so waren sowohl die Grundstoffe als auch das Ergebnis nicht brauchbar. Der Ausdruck meint heute im übertragenen Sinn: jemandem ist nicht mehr zu helfen.

Den Löffel abgeben

Im Mittelalter wurden viele Speisen (Brei) nur mit dem Löffel gegessen. Im Todesfall bekam der Erbe den Löffel. Der Ausdruck steht heute noch für "sterben".

Essen wie ein Scheunendrescher

Die Arbeit des Dreschens wurde früher von Landarbeitern verrichtet, die man auch als Scheunendrescher bezeichnete. Zusätzlich zu ihrem Tagelohn erhielten diese Arbeiter auf den Höfen, wo sie ihre anstrengende Arbeit verrichteten, ihre Mahlzeiten. Heute benutzen wir den Ausdruck noch, wenn jemand gierig und hastig isst, weil er großen Hunger hat.

Jemandem Wasser in den Wein gießen

Im Mittelalter wurde nur selten reiner Wein getrunken, vielmehr wurde der Wein mit Wasser verdünnt und teilweise auch noch mit zusätzlichen Gewürzen versehen. Der Ausdruck wird heute verwqednet, wenn die Begeisterung oder Freude eines Menschen durch die Einwände eines anderen geschmälert wird.

Nassauer

Das noch junge Herzogtum Nassau hatte keine eigene Universität. Wollte ein nassauischer Gymnasialabsolvent studieren, blieb ihm für ihn nur die "Hohe Schule" von Herborn. Diese besaß jedoch kein Promotionsrecht. Um nassauischen Studenten ein vollwertiges "inländisches" Studium zu ermöglichen, schloss Herzog Wilhelm von Nassau am 28. Oktober 1817 einen Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover, wonach die Königlich Hannoversche Georg-August-Universität zu Göttingen zur Nassauischen Landesuniversität wurde. Als Anreiz zur Aufnahme des Studiums im doch immerhin über 300 Kilometer entfernten Göttingen gewährte der Herzog seinen Studenten Stipendien in Form eines "Freitisches", d.h. der kostenlosen Verköstigung. Die Stipendiaten konnten also bei einem Göttinger Wirt, mit dem die herzogliche Regierung einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hatte, umsonst essen. Blieb ein Nassauer Student dem Freitisch fern, fand sich schnell ein fremder, unbefugter, der sich als Nassauer ausgab und das Mahl einnahm. Auf diese Weise entstanden hier die studentischen Ausdrücke "nassauern" und "Nassauer". Diese Begriffe sind also auf ungebetene Gäste zu beziehen, die auf Kosten und anstelle anderer - der Nassauer - gegessen und getrunken haben.

Quelle: www.guteseiten.com

Es zieht wie Hechtsuppe

kommt wohl aus dem jiddischen: "hech supha"=starker Wind.

Butter bei den Fischen geben

Gut leben, Geld haben (niederdeutsch 'Hat dai ok bueter bi de fische?', hat er auch Geld?). Die Buttertunke gehört zum Fischgericht hinzu. Wer sie auslässt, lässt etwas Wesentliches aus; daher die Aufforderung Butter bei die Fische!: mach keine halben Sachen; an der Mosel bedeutet die gleiche Wendung: Der Wein geht nur gegen Bezahlung aus dem Keller. Vgl. auch französisch 'mettre du beurre dans les épinards' (wörtlich: Butter zum Spinat tun): seine finanzielle Lage bessern.

Eine Extrawurst braten

Die Wurst war im Mittelalter eine besondere Delikatesse für arme Leute, so dass die Gewährung einer zusätzlichen Extrawurst einer besonderen Bevorzugung gleichkam.

Alles in Butter

Der Ursprung für diese Redensart liegt im Mittelalter. Wenn damals die teuren Gläser aus Venetien über die Alpen zu uns transportiert werden sollten, gingen sie anfangs oft zu Bruch. Bis die Fuhrleute die entscheidende Idee hatten. Sie legten die Gläser in große Fässer und gossen heiße, flüssige Butter dazu. Wurde sie fest, hielt sie die Gläser an Ort und Stelle und dämpfte die Stöße der Kutsche. Selbst wenn ein Fass vom Wagen fiel, zerbrachen die Gläser nicht.

Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst

Spielt auf diese "Ferne" an, in die man einen ungeliebten Zeitgenossen manchmal wünscht. Hier ist wohl die Insel Cayenne gemeint, wo sich das Zentrum einer französischen Strafkolonie (bis 1938) befand. Nur das dort kein Pfeffer sondern Cayenne-Paprika geerntet wurde.

Da brat mir doch einer 'nen Storch

Auch die alten Römer feierten eine Art Weihnachten, und zwar schon vor Christi Geburt. Die Saturnalien, eines der wichtigsten Feste im römischen Jahresablauf, wurden Ende Dezember abgehalten. Mit den Saturnalien erinnerte sich Rom an das legendäre Goldene Zeitalter, an die gute alte Zeit. Läden und Schulen blieben geschlossen, die Familien gönnten sich ein Festmahl. Die Kinder bekamen Geschenke. Die Herren des Mittelmeeres waren Genussmenschen, auch wenn sie von Genuss manchmal eine andere Vorstellung hatten als wir. Besonders verwöhnte Genießer schlugen sich mit Drosselhirnen, gebratenem Storch und Flamingozungen die Bäuche voll.

Nach einer biblischen Speisevorschrift (3. Mose 11) darf der Storch (ebenso wie die Fledermaus oder der Reiher) nicht gegessen werden. Dies übertrug sich auf das Mittelalter, zudem der Storch abergläubische Verehrung genoß und sein Fleisch als ungenießbar galt. Nur scherzhaft wird der Storch daher in der Literatur der Renaissance (ab 14. Jh.) gelegentlich als Leckerbissen genannt. Der gebratene Storch ist somit das Sinnbild des nie Geschehenen und unerhört Neuen.

Sich wie ein Backfisch benehmen

Albern oder noch unreif sein. Backfische sind Fische, die wieder ins Wasser geworfen wurden, weil sie als Fang noch zu klein waren. Diese Bezeichnung wurde auf unreife Mädchen übertragen. („Mit 13 Jahren und sieben Wochen ist der Backfisch ausgekrochen.“ — sprichwörtlich um 1900)

Wissen, wo der Barthel den Most holt

Als einst in Leipzig, durch gutgehende Geschäfte zur Messezeit, der Most ausging wusste der Wirt "Barthel" Rat, er fuhr zu seinem Bruder, der im nahen Meißen ein Weingut besaß und beschaffte Nachschub. Jemand, der den Durchblick hat weiß heute noch "wo der Barthel den Most holt".
Dazu gibt es allerdings noch eine andere Erklärung: "Most" leitet sich vom hebräischen "maoth" = "Münze" ab (daher stammt übrigens auch unser "Moos"); "Barthel" ist eine Ableitung vom Gaunerwort "barsel" für "Brecheisen". Wer weiß "wo das Brecheisen die Knete holt" ist wahrscheinlich nicht auf Weinverkauf angewiesen.

Er hat den Braten gerochen

Er wurde rechtzeitig stutzig oder aufmerksam. Geht zurück auf eine Fabel, in der ein Bauer ein Tier zum Essen einlädt, das aber an der Schwelle kehrt macht, weil er aus der Küche den Duft eines gebratenen Kompagnons in die Nase bekommt.

Er hat ein Bratkartoffelverhältnis

Das Bratkartoffelverhältnis ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine lose Liebesbeziehung. Der Begriff entstand vermutlich im Ersten Weltkrieg für aus der Not geborene Zweckbeziehungen, bei denen es einigen Männern vor allem um die regelmäßige Versorgung mit warmen Mahlzeiten ging und eine Heirat von ihrer Seite aus nicht geplant war.
Besonders populär wurde der Begriff nach dem Zweiten Weltkrieg für Beziehungen zwischen heimkehrenden Soldaten und Witwen, die in „wilder Ehe“ lebten, um den Verlust der Witwenrente zu vermeiden.
Heute wird der Begriff nur noch scherzhaft für nicht sehr ernsthafte oder sporadische Liebschaften verwendet, manchmal auch im übertragenen Sinn für gelegentliche, freundliche Kooperation in anderen Lebensbereichen.

Das Haar in der Suppe suchen

Etwas Missfälliges suchen bzw. bemerken; nur das Schlechte / Negative sehen; etwas auszusetzen haben; eine pessimistische Grundeinstellung haben.

Da liegt der Hase im Pfeffer

Der Hecht im Karpfenteich

Eine belebende oder auch störende Rolle in einer wenig aktiven Gemeinschaft spielen. Der Hecht sorgt als Raubfisch dafür, dass die Karpfen nicht zu fett werden.

Die Kastanien aus dem Feuer holen

Einem anderen die unangenehmen Dinge abnehmen. Nach einer Fabel von Jean de La Fontaine, in der ein Affe einen Kater bat, für ihn die gerösteten Esskastanien aus dem Feuer zu holen.

Es sieht hier aus wie Kraut und Rüben

Es herrscht ein wildes Durcheinander/eine heillose Unordnung. Aus der Küchensprache, wo Kraut und Rüben in einem Topf zusammen gemengt werden.

Er spielt die beleidigte Leberwurst

Er tut, als ob er gekränkt wäre. Die „Wurst“ wurde spöttisch der ursprünglich solitären „Leber“, die als Sitz von Gefühl und Temperament galt, hinzu gefügt.

Einen Metzgersgang machen

Etwas erfolglos unternehmen. Fleischer gingen früher von Hof zu Hof auf der Suche nach Arbeit. Kehrten sie am Abend ohne Auftrag zurück, hatten sie einen „Metzgersgang“ gemacht.

Muckefuck

Das ist geringwertiger Kaffee. Verballhornt aus dem französischen Begriff „Mocca faux“ = falscher Mokka für einen Kaffee, der keine oder kaum Kaffeebohnen enthält.

Seinen Senf dazu geben

Wenn sich jemand ungefragt in ein Gespräch einmischt und seine Meinung äußert, dann sagen wir dazu gerne auch "er gibt seinen Senf dazu ab". Die Redewendung stammt aus dem 17. Jahrhundert. Damals galt Senf als etwas sehr Wertvolles. Wenn bei einer Mahlzeit Senf dabei war, dann dachten die Gäste, es sei ein besonderes Essen. Deshalb wandten manche Wirte einen Trick an: Sie gaben zu jedem Essen, das jemand in ihrer Wirtschaft bestellte, auch ein wenig Senf dazu. So sollte das Mal kostbarer wirken. Das Problem war nur, dass Senf nicht zu jedem Essen passt. So wie der Senf ungefragt zum Essen serviert wurde, tun manchmal auch Menschen ihre Meinung kund, ohne dass die jemand hören möchte. Deshalb nennt man das "seinen Senf dazugeben".

Die Spreu vom Weizen trennen

Wichtiges von Unwichtigem trennen oder unterscheiden. Mit Gebläse wurde die wesentlich leichtere Spreu weiter weg geblasen als das von ihm zuvor umgebene Korn.

Die Suppe auslöffeln

In die Suppe spucken

Süßholz raspeln

Auf plumpe Art schmeicheln. Süßholz ist eine Staude, deren Wurzel Zuckersaft enthält, der u. a. für die Herstellung von Lakritze verwendet wird.

Etwas aufs Tapet bringen

Etwas ansprechen, in die Diskussion einbringen. Aus dem Französischen entnommen, wo mit „tapis“ die Tischdecke auf dem Konferenztisch gemeint war.

Das Tischtuch zerschneiden

Jemandem die Freundschaft aufkündigen. Im Mittelalter wurde bei der Ehescheidung das von den beiden Partnern gehaltene Tischtuch in der Mitte zerschnitten. Siehe auch Ludwig Uhlands Gedicht „Die Schlacht bei Reutlingen“.

Tomaten auf den Augen haben

Treulose Tomate

Eine treulose Tomate sein ist eine sprichwörtliche Redensart, die einen wortbrüchigen oder unzuverlässigen Menschen bezeichnet, der Verabredungen oder Zusagen nicht einhält. Es kann auch gemeint sein, dass dieser Mensch einen Brief nicht beantwortet hat oder lange nicht mehr mit dem Sprecher durch Besuche oder ähnliches in Kontakt trat.
Eine Erklärung für die Redensart könnte der Tomatenanbau selbst sein, der ab dem letzten Drittel oder Ende des 19. Jahrhunderts durch viele Fehlschläge gekennzeichnet und daher eine unsichere Sache war
Wahrscheinlicher jedoch dürfte der Erste Weltkrieg als Ursprung der Redensart in Frage kommen: Der Staat Italien, zunächst mit Deutschland verbündet, hielt sich aus den kriegerischen Auseinandersetzungen heraus und erklärte sich 1915 für die Gegenpartei und so galten die Italiener als wortbrüchig und unzuverlässig. Da der Tomatenanbau in Italien weit verbreitet war, setzte man möglicherweise die treuebrüchigen, Tomaten essenden Italiener mit den so unzuverlässigen, weil noch nicht ohne Rückschläge kultivierbaren, Tomaten gleich. Eine ähnliche Bildung durch Identifizierung der Italiener mit einem Nahrungsmittel liegt bei dem in dieser Zeit noch verbreiteten Schmähwort der Italiener als „Treubruchnudeln“ vor.
Eine weitere Möglichkeit der Erklärung bietet Küpper: Es könnte sich um eine getarnte Übernahme des aus dem Jahr 1793 stammenden Ausdrucks „perfides Albion“ für die angebliche Hinterhältigkeit der englischen Außenpolitik gehandelt haben. Da die Bezeichnung des englischen Soldaten seit dem Boxeraufstand des Jahres 1900/1901 als „Tommy“ auch in Deutschland geläufig war und „Albion“ für England stand, hätte man umgangssprachlich den „Tommy“ als Repräsentanten Englands zur Tomate gemacht.
Die Assoziation der Tomate mit der Liebe (wie in „Liebesapfel“) und dem Gift der Nachtschattengewächse dürfte wohl zu dem Adjektiv „treulos“ in der Redensart geführt haben.

Jemanden oder etwas nicht verknusen können

Eine Person nicht ausstehen können beziehungsweise einen Vorfall oder eine Aussage nicht akzeptieren können. (Verknusen hatte ursprünglich die Bedeutung „kauen, verdauen“, die nur noch im Niederdeutschen erhalten ist.).

Der Bissen bleibt im Halse stecken

Im altgermanischen Recht gab es ein Gottesurteil, das darin bestand, daß dem Verurteilten ein trockener Bissen in den Mund gelegt wurde, den er schlucken mußte. Blieb der Bissen im Hals stecken, dann war der Angeklagte schuldig. Gottesurteile dieser Art sind bis ins 14. Jh. hinein belegt.

In den sauren Apfel beißen

Etwas Unangenehmes tun müssen. Die erste Erwähnung dieser Wendung beziehungsweise dieses Bildes findet sich bei Luther, aber man kann davon ausgehen, daß es sich hierbei um eine wesentlich ältere Redewendung handelt.

Bauernregeln

Bauern können alle Plagen, aber keinen Durst vertragen.

Beim Bier gibt's viel tapfere Leut'.

Beim Trinken und Essen wird der Kummer vergessen.

Besser eine Laus auf dem Kraut wie überhaupt kein Fleisch.

Besser Wasser getrunken und erworben, als Wein getrunken und verdorben.

Der Rausch liegt im letzten Glase.

Der Saufteufel geht im gläsernen Röcklein spazieren.

Durch Saufen und Fressen wird viel Weisheit vergessen.

Ein fröhlich' Gemüt und ein edler Wein, die mögen hier oftmals beisammen sein.

Ein gutes Weinjahr macht fünf schlechte gut.

Ein Steckenpferd frißt mehr als zehn Ackergäule.

Eine Gans, die Weihnachten überlebt taugt nichts.

Eine Geliebte ist Milch, eine Braut Butter, eine Ehefrau Käse.

Einem durstigen Gaumen schmeckt jeder Wein.

Erdäpfel und Kraut füllen dem Bauern die Haut.

Es würd ein jeder Doktor sein, wenn's Wissen einging wie der Wein.

Fällt der Apfel reif ins Maul, dann beiß zu und sei nicht faul.

Für ein Trumm Fleisch geb ich's ganze Fasten her.

Geraten im September die Reben, wird's in der Folge viel Räusche geben.

Guter Trunk macht Alte jung.

Haben die Knoblauchzehen drei Häute, wird der Winter kalt.

Hirsebrei mit brauner Butter ist das beste Bauernfutter.

Hört man im Sommer die Füchse bellen, so gibt es guten Wein.

Je mehr großköpfige Disteln sein, um so besser gerät der Wein.

Je schlimmer das Weib, desto schöner die Kneip'; und je schöner die Kneip', desto schlimmer für's Weib.

Kartoffeln schmecken erst gut, wenn sie vorher die Schweine gefressen haben.

Mann und Weib sind ein Leib - aber nicht eine Gurgl.

Mit dem kleinsten Maul kann man den größten Hof verzehren.

Neumond im hellen Kleid bringt schöne Weinleszeit.

Obst das langsam reift, liegt desto länger.

Rede wenig, rede wahr, trinke mäßig, zahle bar.

Regnet's in die Hopfenstecken, wird das nächste Bier nicht schmecken.

Schlachtet der Bauer eine Henne, so ist die Henne krank oder der Bauer.

Trink ich Wasser werd ich faul, trink ich Dünnbier zieh ichs Maul, trink ich Bockbier, werd ich voll, nun weiß ich, was ich trinken soll.

Warme Nächte bringen Herrenwein, bei kühlen wird er sauer sein.

Wenn die Kartoffeln geraten sind, so mache sie über dem Feuer lind.

Wer allzeit säuft und allzeit schlemmt, behält zuletzt kein ganzes Hemd.

Wer im April will Kirschen pflücken, der ist nicht schwer dorthin zu schicken.

Will der Mann die Kehle feuchten, gibt es starkes Wetterleuchten.

Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht !

Hast du Korn und Wurst genug, ist das für den Herbst sehr klug.

Iss, was gar ist. Trink, was klar ist. Sprich, was wahr ist.

Sein Fett abkriegen

Bei Hausschlachtungen bekamen die Beteiligten bzw. die Familienangehörigen Teile des Tieres. Diese Teilung konnte sehr ungerecht verlaufen. Wer nur sein Fett abkriegte, wurde anderen gegenüber, die schieres Fleisch bekamen, zurückgesetzt, in gewisser Weise sogar gestraft, war das Fett doch weniger beliebt.

Auf der Brennsuppe dahergeschwommen

Suppe und Brei, das war das Alltagsessen der meisten Menschen über Jahrhunderte. Sie waren einfach herzustellen und je nach finanzieller Lage äußerst billig und wenig nahrhaft oder sehr aufwendig und gehaltvoll. Die krude Wassersuppe, auch als "blinder Hund" bekannt, weil kein Fettauge zurückschaut, bildete das eine Extrem, ein dicker Fleisch-Gemüse-Eintopf das andere.
Die Einbrennsuppe nun macht nicht viel her, denn hier sorgt etwas Mehl statt feister Sahne oder Butter für das Binden. Wer "auf der Wassersuppe" oder "auf der Brennsuppe dahergeschwommen kommt", der stammt aus armen Schichten, aus einer einfachen Umgebung, in der raffinierte Speisen nicht vorkamen. So konnte die Wendung als Beleidigung oder als stolze Entgegnung verwendet werden: "Wir sind auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen." Später übertrug sich die Bedeutung auch auf schlichte Gemüter sowie eine gewisse Einfältigkeit, wie man sie den einfachen Schichten zuschrieb.

Einen Toast aussprechen

Wenn jemand einen Toast ausspricht, dann will er damit zum Anstoßen auffordern. Die Redewendung stammt aus dem England des 19.Jahrhunderts, wo Englische Lords ein Stück geröstetes Brot in den Wein gaben, damit dieser besser schmeckt. Und daher spricht man heute noch einen Toast aus, wenn man auf etwas anstoßen will.