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Goethe, Johann Wolfgang von Hamsun, Knut Heine, Heinrich Hemingway, Ernest Hughes, Langston



Hughes, Langston


Langston Hughes (* 1. Februar 1902 in Joplin, Missouri; † 22. Mai 1967 in New York) war ein Dichter und US-amerikanischer Schriftsteller der Harlem Renaissance.

Hughes, dessen Eltern sich scheiden ließen, als er noch sehr klein war, wuchs bei seiner Großmutter auf. Schon an der Schule begann Hughes Gedichte zu schreiben. Nach dem Schulabschluss, 1920, zog er für ein Jahr zu seinem Vater nach Mexiko-Stadt. 1921 schrieb er sich an der Columbia University im Fach Ingenieurswissenschaften ein, brach das Studium jedoch 1922 wieder ab. Danach reiste er nach Afrika und schließlich nach Frankreich. Zurück in den USA jobbte er und versuchte gleichzeitig, Gedichte zu veröffentlichen. Durch einen Kontakt mit Carl van Vechten fand er schließlich einen Verleger. 1925 gewann er den Lyrikpreis der Zeitschrift Opportunity. Sein erster Gedichtband The Weary Blues erschien 1926. In diesem Jahr nahm Hughes ein Studium am afro-amerikanischen College der Lincoln University (Pennsylvania) auf. Seine Gedichte, die von Blues und Jazz beeinflusst waren, kamen zu dieser Zeit durch die Harlem Renaissance zu einiger Berühmtheit. Im November 1926 erschien sein Gedicht Lift Boy im Fire!!-Magazin, an dem sich Hughes maßgeblich beteiligte und durch das er sich, nach dessen finanziellem Misserfolg, verschuldete und jede Einnahme der nächsten Jahre in die Tilgung der Schuld stecken musste.

1930 erschien sein erster Roman Not Without Laughter und gewann die Harmon Goldmedaille für Literatur. Anfang der 1930er Jahre besuchte Hughes den amerikanischen Süden; 1932 fuhr er in die Sowjetunion und pries in der Folge die Errungenschaften des Sozialismus. Ab 1939 veröffentlichte er eine Reihe von Theaterstücken.

Während des Zweiten Weltkriegs setze sich Hughes für die Sache der Alliierten ein, betonte dabei jedoch stets, dass dem Sieg im Ausland der Sieg im Inneren, das heißt die Beseitigung der Rassentrennung folgen müsse. Nach dem Krieg arbeitete er unter anderem mit Kurt Weill am Broadway und mit William Grant Still und schuf mit Street Scene eine der ersten afro-amerikanischen Opern.

In den 1950er Jahren, während des Kalten Kriegs wurde Hughes eines der Opfer der anti-kommunistischen Verfolgungen des Senators Joseph McCarthy. Einerseits distanzierte er sich nun von seinen früheren Anschauungen, andererseits versuchte er seine humanistische Vision aufrecht zu erhalten. Dies führte jedoch nur dazu, dass er sowohl von Konservativen abgelehnt wie auch von einstigen politischen Weggefährten verachtet wurde.

Bis zu seinem Tod veröffentlichte Hughes zahlreiche weitere Bücher, darunter Gedicht- und Erzählbände, aber auch historische Werke, Bücher über Schwarze Musik, Jugend- und Kinderbücher sowie autobiografische Schriften.




Zitate:

"Auf dem Weg zu mir hatten wir bei einem Lebensmittelhändler im Schaufenster winzig kleine Erdbeeren entdeckt, die wilden französischen fraises de bois, und eine Tüte davon gekauft, sowie zwei Gläser Sahne. Damit setzten wir uns auf das breite steinerne Fensterbrett ins geöffnete Giebelfenster; weit über den Schornsteinen von Paris, stippten die Beeren in die Sahne, steckten sie einander in den Mund und sahen traurig zu, wie die Sonne hinter den Dächern der Stadt verschwand. Und wir fühlten uns sehr tristes und jung und hilflos, weil wir nicht das tun durften, was wir wollten: zusammen glücklich sein." (L. Hughes - Ich werfe meine Netze aus)