Gastrosophie Geschichte Köche Kultur Literatur Religion Skurriles Impressum
Startseite Gastrosophie U - V Vaerst, Eugen von

Gastrosophie


A - B K - L Q - R S - T U - V

Vaerst, Eugen von



Würste



"Von allen Würsten verdient wohl unbezweifelt die Salami den Vorzug. Die Italiener sagen, es sei eine Speise für Gott; denn der allein möge wissen, was Alles dazu gehöre. Gleichzeitig behaupten sie, dass von den vielen Specificis, die dazu gehören, kein einziges fehlen dürfe, so vortrefflich wäre jedes. So bestehen die Pillulae hydragogi Janini aus 87 Species, von denen Selle (in seiner „Medicina clinica“) sagt, dass er keins wüsste, welches man auslassen dürfe, so vortrefflich wäre dies berühmteste Mittel gegen die Wassersucht.

Die Schädlichkeit des Genusses verdorbener Würste war schon vor neunhundert Jahren erkannt. Denn als die Bereitung der Blutwürste in Aufnahme kam, erließ Kaiser Leo folgendes Verbot: „Es ist uns zu Ohren gekommen, dass man Blut in Gedärme, wie in Röcke, eingepackt und so als ein ganz gewöhnliches Gericht dem Magen zuschickt. Es kann unsere kaiserliche Majestät nicht länger zusehen, dass die Ehre unseres Staats durch eine so frevelhafte Erfindung bloß aus Schelmerei fresslustiger Menschen geschändet werde. Wer Blut zu Speisen umschafft, der wird hart gegeißelt, bis auf die Haut geschoren und auf ewig aus dem Lande verbannt."

Die in England so beliebten Sandwich bestehen aus zwei sehr dünnen Butterschnitten, zwischen denen ein mit Moutarde angemachtes Stück Schinken liegt. Dies Gericht führt den Namen des Lords, der es erfunden. Es wird zum Tee gegeben und ist, ganz nach Verdienst, sehr beliebt." (S.78-79)

Gemüse Schafe